U17 verliert Spektakel in Lingen
Unsere vor dem Spieltag auf dem sechsten Platz befindliche U17 trat am Samstag auf den viert platzierten SV
Olympia Laxten.
Das Spiel begann fürchterlich für unsere U17: Mit dem rutschigen Platz kamen unsere Spieler nicht klar und
schenken mehrfach im Spielaufbau den Ball einfach her und luden den hoch stehenden Gegner zu Kontern ein. Diese blieben zunächst ungenutzt; Aber da weder Körperspannung, Frische und
Passgenauigkeit der Oldenburger akzeptabel waren, kam es, wie es kommen musste: Die Laxtener konnten nach einem Freistoß, nach zwei gewonnenen Kopfballduellen, einem verlorenen Zweikampf und
einem missglückten Klärungsversuchen der Oldenburger, frei im 16er zum erfolgreichen Torschuss kommen. Nach dem Gegentor in der 8. Minute fanden die Jungs der U17 langsam in die Partie und
konnten den Rest der ersten Hälfte ausgeglichen gestalten. Da beide Mannschaften auf dem seifigen Untergrund Probleme im Spielaufbau hatten, entwickelte sich ein Spiel mit vielen Bällen nach
vorne und daraus resultierenden Kämpfen um den zweiten Ball. So wurden gegen die häufig hochstehenden Laxtener schnelle Bälle in die Tiefe gespielt, die über die rechte Seite lange gefährlich
waren, aber zunächst nicht zum Torerfolg führten.
In der 10. Minute tauchte Luca Mohrmann, der aushilfsweise als Stürmer agierte, nach einem
Schnittstellenpass frei vor dem Tor der Heimmannschaft auf, scheiterte aber am heute gut auf aufgelegten Torwart der Gastgeber.
In der 24. Minute war es erneut ein Ball in die Spitze, den ein Oldenburger nicht direkt verwerten konnte.
Diesmal aber stand Luca Mohrmann genau richtig und konnte den Abpraller zum Ausgleich nutzen. So ging es mit einem aufgrund der Anfangsphase leicht glücklichen Unentschieden in die Pause.
Der VfL kam sehr entschlossen aus der Kabine zurück und legten furiose 7 Minuten hin. Nach Anstoß der
Laxtener wurde aggressiv angelaufen und so ein eigener Einwurf erzwungen, der schnell auf unseren Stürmer geworfen wurde. Dieser wurde bei der Ballkontrolle halbrechts vor dem Strafraum gefoult.
Den folgenden Freistoß zirkelte Tjark Woschech auf den Fuß des bereits in der ersten Halbzeit eingewechselten Simon Brinkmann, der den Ball aus kurzer Distanz mit rechts in die Maschen
weiterleitete. Das Tor verlieh Selbstvertrauen, so dass nach drei Minuten der zweiten Halbzeit und einer erneuten Balleroberung - diesmal im Zentrum
- sich drei Oldenburger Spieler beim Ball in die Spitze selber behinderten, so dass diese Überzahlsituation nicht ausgespielt werden konnte. Aber
bereits eine Minute später konnte sich Tjark Woschech nach einem schönen Doppelpass mit Simon Brinkmann auf der linken Seite durchsetzen und flanken. Der Ball wurde zunächst abgewehrt, aber Hanno
Kühlke setzte entschlossen nach und eroberte am 16er den Ball zurück. So kam der Ball über David Friesen zu Luca Mohrmann, der unter Bedrängnis aus 14 Metern zum Abschluss kam, aber etwas zu hoch
zielte. Der folgende Abstoß wurde abgefangen und Moritz Brinkmann versuchte von der rechten Seite seinen Bruder Simon Brinkmann in den Strafraum zu schicken. Dieser konnte den Ball nicht exakt
kontrollieren, aber Luca Mohrmann konnte diesmal aus 10 Metern frei mit dem linken Fuß abschließen. Der von links auf die flache rechte Torecke abgefeuerte Schuss konnte gerade so mit einer
starken Parade des Torhüters um den Pfosten gelenkt werden.
Die anschließende Ecke konnte der Laxtener Torhüter nicht festhalten und so rutschte der Ball durch auf den
hinten postierten Arke de-Boer, der mit seiner Direktabnahme knapp über das leere Tor zielte. Nach einer weiteren Balleroberung, bei der der Pass auf die rechte Seite zu steil gespielt wurde,
konnte sich Laxten befreien und der Druck der Oldenburger nahm ab.
Nachdem Simon Brinkmann in der 55 Minute noch einem etwas ungenauen langen Ball vergeblich hinterherjagte,
konnte er dies eine halbe Minute später nach einem wunderschönen Zuspiel von Hanno Kühlke erfolgreich tun. Der Ball, aus dem zentralen Mittelfeld in die Schnittstelle der Abwehr gespielt, konnte
von Simon Brinkmann auf Höhe des Strafraums erlaufen, verarbeitet und sehr stark im 1 gegen 1 mit dem Torwart vollendet werden. Aus etwas spitzem Winkel auf der rechten Seite chippte der den Ball
links am Torwart vorbei. Der heraneilende Niels Boaventura wollte den Ball, der auch gegen den Pfosten prallte sicher verwerten, aber für den Schiedsrichter berührte er den Ball erst hinter der
Linie.
Aus einem 0-1 ein 3-1 gemacht, ein tolles Comeback, tolle 15 Minuten der zweiten Hälfte, nun sollte einem
souveränen Auftritt nichts mehr im Wege stehen. Aber falsch gedacht.
Zwei Minuten nach dem 3-1 konnte nach einem langen Ball auf der rechten Seite der Oldenburger gerade noch zu
einer Ecke geklärt werden. Diese segelte hoch und weit durch den Strafraum und hinten stand ein Laxtener Angreifer, der unbedrängt einen hohen Kopfball in den linken Winkeln ausführen durfte. Der
auf der Linie postierte Abwehrspieler konnte den platzierten Ball genau so wenig erreichen, wie der Torhüter. Spätestens jetzt entwickelte sich ein hektisches schwer zu leitendes Spiel, mit
vielen Zweikämpfen und Fouls auf beiden Seiten.
Nach 60 Minuten konnte Hanno Kühlke nach einem Freistoß von der linken Seite den abgewehrten Ball abfangen
und nach vorne mitnehmen. Da sich alle Gegner aus dem Sechzehner nach vorne orientierten kam er so aus knapp 16 Metern leicht bedrängt zum Torschuss, traf den Ball aber nicht optimal, so dass
dieser zentrale Ball für den Torhüter keine Herausforderung darstellte.
Beim Stande von 3-2 wechselten die Oldenburger nicht positionsgetreu, sondern versuchten, die nicht immer
sattelfeste Abwehr zu stärken. So wurde der rechte Verteidiger eine Position nach vorne geschoben. Dies sollte sich nicht als optimale Maßnahme erweisen. So wurde in der 68. Minute zunächst ein
langer Ball auf die rechte Abwehrseite gespielt und vom Oldenburger Verteidiger unterschätzt, so dass der Ball durch die Abwehr zum Laxtener Angreifer durchrutschte. Dieser behielt im Duell mit
dem Torwart die Nerven und glich mit einem Schuss in die linke Ecke aus. Drei zu drei - die Anspannung auf beiden Seiten war groß, beide Mannschaften
wollten den Sieg. So entstand vor dem 16er der Gastgeber aus einem übereifrigen Zweikampf ein Freistoß für die Gastgeber. Dieser wurde von dem Torhüter lang geschlagen und wieder wurde der Ball
massiv unterschätzt, das Absetzen der ballnahen Verteidiger fehlte und so konnte erneut ein Laxtener sehr einfach ein Tor erzielen. Vier Minuten vor dem Ende schien dies der Siegtreffer zu sein,
doch die Gäste waren unzufrieden und gaben noch nicht auf.
Der zweite Angriff nach dem Anstoß wurde über die rechte Seite angeschoben. Der ungenaue Pass ins Zentrum
wurde vom gedanklich schnellen Moritz Brinkmann aufgesammelt und mit dem dritten Kontakt per Außenrist auf den links lauernden Tjark Woschech gespielt. Dieser hatte aus spitzem Winkel nur noch
den Torwart vor sich und zimmerte den Ball links oben neben den Pfosten. Der Torwart konnte nicht mehr reagieren und so stand es zwei Minuten vor dem Ende 4-4.
Bis hierhin, vor allem in der zweiten Halbzeit, war diese, auch aufgrund des Platzes, nicht immer
hochklassige Spiel, ein Spektakel, dem das Ergebnis gerecht wurde. Die Laxtener, die in der ersten Halbzeit, insbesondere am Anfang, besser waren und die Oldenburger die im zweiten Abschnitt über
weite Strecken gefährlicher waren, aber hinten teils sehr unbesorgt agierten und so Laxten immer wieder gefährlich werden ließen.
Aber der Schiedsrichter fand, dass dieses Spiel einen Sieger haben sollte:
In der Nachspielzeit, in der die Oldenburger noch den Sieg anstrebten, erhielten sie auf der linken Seite
einen Einwurf. Die Laxtener konnten den Ball hoch ins zentrale Mittelfeld spielen. Dort ging ein Laxtener entschlossen zum Ball, der Oldenburger Spieler in der besseren Position konnte sich nicht
durchsetzen. Der Laxtener konnte den Ball unter Bedrängnis in die Oldenburg Hälfte spielen, wohin sein Mitspieler bereits reingestartet war. Die Oldenburger Verteidiger befanden sich auf der
Mittellinie. Ein VfLer verfolgte den sich klar und deutlich im Abseits befindlichen Angreifer und erreichte ihn und störte ihn von hinten beim Abschuss. Der Torschuss ging nicht rein. Als alle
Anwesenden auf den vielleicht etwas späten Abseitspfiff warteten, pfiff der Schiedsrichter: aber er zeigt dabei auf den Elfmeterpunkt und zeigte der Schiedsrichter dem Oldenburger Verteidiger die
rote Karte. Das Foul war unstrittig und ob das Foul vor oder im Strafrauf war, war nicht eindeutig. Den folgenden Strafstoß verwandelten die Laxtener. Es folgte noch ein Ballverlust der
gefrusteten Oldenburger, der zu einem weiteren Gegentor führte.
So bleibt ein fader Beigeschmack bei dieser Niederlage, da sie natürlich durch die einfachen Gegentore und
den schwachen Start, selber mit zu verantworten ist. Aber so eine Fehlentscheidung tut dann doch weh tut, insbesondere nach so einem emotionalen Spiel - mit einem starken Comeback und dem späten
Ausgleich.
Aber im Fußball gilt es immer mit Enttäuschungen und Ungerechtigkeiten umzugehen, selbst mit einem
Videobeweis gibt es noch genug zu diskutieren. Wir müssen aus diesem Spiel die zahlreichen guten offensiven Aktionen honorieren und das Wissen, dass - selbst wenn wir zurück liegen- wir immer wieder zurückkommen können. Wir müssen aber auch klar festhalten, dass ein Beginn wie wir ihn geleistet haben, uns immer weh tun wird. Auch wenn es bei
sechs Gegentoren absurd klingt, war die Abwehrarbeit generell in Ordnung, abgesehen vom den Aussetzern am Anfang. In zwei Wochen gilt es eine ähnliche Leistung in der Offensive abzuliefern und
dabei in der Defensive konzentrierter zu arbeiten. Dann steht einem Sieg nichts im Weg.